Oldtimer

Fairchild 24, Baujahr 1937

okt14 004

Die Betreuung dieser „Alten Dame“, die in einer der AES-Hallen einen Stellplatz gefunden hat,  bereitet besondere Freude. 2015 wurde die Lady generalüberholt und die Wings neu bespannt/lackiert. Diese Fairchild ist noch eine der wenigen F24 mit Warner-Sternmotor:

7 Zylinder /145 PS/7Liter Hubraum. In der N19109 ist noch der Originalmotor verbaut, der seit der Erstzulassung erst einmal grundüberholt wurde. Warner- Sternmotore wurden 1934 erstmals in Flugzeugen eingesetzt. Fairchilds nach 1940 erhielten einen 6-Zylinder-Ranger-Reihenmotor. Dieser hatte zwar 200 PS, war aber aufgrund seiner Baulänge nicht mehr so schön anzusehen. Da die alte „Radialengine“ keine Druckumlaufschmierung an den Zylinderköpfen hat, müssen Kipphebel und Kipphebelwellen spätestens alle 5 Flugstunden mit der Fettpresse abgeschmiert werden. Das ist aufwändig und benötigt Zeit und Ruhe. Auch die Korkdichtungen an den Ventildeckeln müssen jedesmal erneuert werden und werden von Hand angefertigt. Einen Generator gibt es an diesem Triebwerk nicht. Das war 1937  auch nicht nötig, da keine Funkgeräte/Transponder im Einsatz waren. Heute nicht mehr denkbar und unzulässig. Die kleinen Stromfresser an Bord erfordern ein Nachladen der Batterie. So wurde die Lady mit einem kleinen Ramair-Generator versehen, der unter dem Rumpf sitzt, vom Propellerwind angetrieben wird und leise seine Arbeit verrichtet. Erstaunlich ist auch die Lackierung: es handelt sich um die Original-Werksfarben Knallgelb und Grün. Da hatte man in den 30er Jahren Mut zur Farbe.

Egal auf welchem Flugplatz man landet, die Dame bekommt immer neugierigen Besuch.

Diese Fairchild wurde 1937 in Arizona/USA erstmals zugelassen, 1940 dann durch Eigentümerwechsel nach Hollywood verlegt, heute wohl eher bekannt als „Los Angeles Airport“. Vorhanden sind auch alle 8 Original- Logbücher, aus denen der Lebenslauf der Fairchild ersichtlich ist. Damals wurden die Logeintragungen fein säuberlich mit Tinte vorgenommen. Greta Garbo, schwedische Filmschauspielerin, soll wohl vom Airfield “ Hollywood“ aus auch mit dieser Fairchild unterwegs gewesen sein. Fluggäste behaupten, man könne Ihr Parfüm immer noch riechen.

Ein Flug mit dieser Maschine ist immer wieder eine Zeitreise. Einfach Motor starten: Fehlanzeige!! Erst einmal den Propeller von Hand 7-8 Umdrehungen durchdrehen. Das kostet schon Kraft. Dieser Motor wird nicht angelassen, sondern  er wird „zum Leben erweckt“ wie wir Piloten liebevoll sagen. Man gerät ins Träumen, wenn die  81 Jahre alte Fliegerlady abhebt und sie langsam in den blauen Himmel steigt. Gutes Wetter muss schon sein, sonst darf sie sich weiter im Hangar ausruhen. Auch soll sie nicht mehr zu schwer arbeiten. Obwohl 4 bequeme Sitzplätze an Bord sind, wird sie nur den Piloten und einen Gast an Bord willkommen heißen.

DC3

DC3 mit Südafrika Zulassung
DC3 mit Südafrika-Zulassung

Diese DC3 wurde im Sommer 2015 durch den neuen Eigentümer von Johannesburg nach Zweibrücken überführt.  Der lange Flug führte zu einem Vibrationsbruch an der Beplankung des Airintake am linken Sternmotor.

In Absprache mit einem südafrikanischen Luftfahrzeugprüfer führte AES diese Reparatur in Zweibrücken durch. Dazu musste ein Reparaturblech „getrieben“ und eingepasst werden. Nach dem Einnieten wurde das Aluminium poliert um das schöne Gesamtbild der Cowling wieder herzustellen.

Reparatur Airintake
Reparatur Airintake
Nietarbeiten am Airintake
Nietarbeiten am Airintake
Intakte nach der Reparatur
Intakte nach der Reparatur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch der Wingwalk, das ist der Teil des Tragflügels, über den die Passagiere im Falle einer Evakuierung laufen müssen, wurde erneuert.

Der alte Belag hatte sich aufgelöst und bot keinen guten Halt mehr.

Entfernen des alten Wingwalk
Entfernen des alten Wingwalk
Erneuerter Wingwalk
Erneuerter Wingwalk